Gestern viel Feiertagswetter auf einen Feiertag und so nutzen wir die seltene Gelegenheit und gingen mal ein bisschen um den Block spazieren. Hatte meine Kamera dabei.













So jetzt Kontrastprogramm

auf den Hund gekommen


wo die Kringelschwänze hin kommen

Ja, Vorgestern war Heilig Abend und den haben wir in China verbracht. Zuerst dachte ich daran mit meiner Frau in ein schönes Restaurant zum Weihnachtsdinner zu gehen. Danach vielleicht noch in eine Cocktailbar und bei entspannter Lounge-Musik mit einem Long Island Ice Tea aufs Leben anstoßen.

Nachdem ich die bekannten Namen im Internet durchforstet hatte blieb mir die Spucke weg. Also ich bin ja nicht arm und eigentlich auch nicht knickrig, aber da ist dann doch meine Schmerzgrenze erreicht. Das Paulaner (Xintiandi) war mit einem Set Menü für 988RMB und war noch lange nicht das Teuerste. Natürlich ist das der Preis für eine Person. Also mit der besseren Hälfte wären es dann 1976.-RMB. Dabei mag die deutsches Essen gar nicht so gerne. Beim aktuellen Wechselkurs sind das 238.- Euro. Noch ohne Cocktail in der In-Bar und ohne Taxi. Für das Geld bekommt man ja schon einen vernünftigen Kopfhörer und der zwingt mich dann am nächsten Tag nicht auf die Toilette. Außerdem kann ich mittelmäßiges Essen und schlechte Unterhaltung viel gemütlicher zu Hause haben. –War ein Spaß.

Also zuhause waren wir schon. Hatten noch einen Arbeitskollegen mit Frau eingeladen und meine zauberte allerlei Leckereinen auf die Festtafel. Es gab Ente, Rind, Schwein, ChickenWings, Schrimps, Suppe und auch ein Gemüse (von dem ich bis heute noch nicht weiß wie es heißt, aber egal). Dank unseres 2000W-Radiators, unseren 1200W Heizstrahlers und der Klimaanlage hatten wir es auch schon warm und gemütlich. Ein Privileg in Shanghai bei Minusgraden, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung geniest.
Habe ich schon mal erwähnt, dass Isolierungen in China Quasi nicht existieren? Ich glaub schon.

Also wir hatten fantastisch gegessen (nochmals ein Lob an die Köchin), gut gekühltes Bier, herausragend gut klingende Lounge-Musik von meiner neuen Stereoanlage und alles im allen einen schönen Abend. Ok, es gab keinen Long Island Ice Tea, aber den hätte ich glaub sowieso nicht getrunken.

Wer in Shanghai sich eine vernünftige Stereoanlage (oder auch Surround) kaufen möchte steht mal wieder vor dem Problem: Ja wo denn?

Vor ein paar Jahren gab’s ja in der Elektromall in der Nähe vom „Babaiban Department Store“ im obersten Stockwerk noch eine beachtliche Auswahl. Jetzt nicht mehr. Im „Babaiban Department Store“selbst gibt’s schon noch ein bisschen, aber die Preise lassen niemanden euphorisch werden. Im der „Metro City“ Mall (Xujiahui‎) sind auch die meisten Hi-Fi-Läden verschwunden. Gegenüber im „Grand Gateway“ im obersten Stockwerk sind wohl einige, aber wer schon die Mall betritt wird realisieren, dass es hier nix günstig gibt. Klar, jetzt gibt es ja schon sieben Media Märkte in Shanghai, aber in Punkto hochwertiges Hi-Fi ist das Sortiment schon sehr dünn und ebenfalls preislich uninteressant.

http://www.grandgateway66.com/en/home.aspx

http://www.mediamarkt.cn/en/

Interessanter wird’s da schon über der U-Bahnstation Dapuqiao‎ der Linie 9. Direkt neben Tianzifang steht gerade ein riesiges Einkaufszentrum kurz vor der Fertigstellung. Nicht das die eben genannten klein wären. Es ist auf jeden Fall schon teilweise geöffnet und es haben sich schon einige Hi-Fi-Läden dort angesiedelt und es ist noch viel Platz für weitere. Sollte man im Auge behalten.

Mein Favorit ist aber der „Liying Hi-Fi Plaza“, unweit der Fußgängerzone und Tourismusmeile Nanjing Road. Hier habe ich auch meine Stereoanlage gekauft.

Noch nicht gesehen? Kuckst Du hier.


Im „Liying Hi-Fi Plaza“ gibt es alles was das Hi-Fi-Herz begehrt. Auf drei Stockwerke verteilen sich unzählige Kostbarkeiten aus Kupfer, Aluminium und Holz. Ok, viele der Schätze sind für den normalen Angestellten unerschwinglich, aber die Dinger überhaupt mal gesehen zu haben ist ja auch interessant. Was man da vor die Linse bekommt sieht man woanders nicht mal in Zeitschriften.
Achtung: Der „Liying Hi-Fi Plaza“ ist (chinauntypisch) nur bis 18:00Uhr geöffnet.

Unter anderem habe ich schon folgende Produkte in Shanghai in der Vorführung gesehen:

http://www.avantgarde-acoustic.com/de/hornlautsprecher/trio-classico/produkt.html
42.000-102.000€
http://www.marklevinson.com/Products/Details/22#overview
49.000€ (Paar)
http://www.audio.de/testbericht/jbl-everest-dd-66000-315117.html
50.000€
http://www.focal.com/en/home-audio-loudspeakers/hifi-speakers/floorstanding-speakers/stella-utopia-em.php
70.000€

Preise sind deutsche UVPs

Google Maps Suche: Liying Hi-Fi Plaza Shanghai

Im aktuellen Bericht vom 21.12.2011 „Shanghai: Visite im Paris des Ostens“ tönt die Stuttgarter Zeitung:

Lohnenswert ist zudem ein Besuch des Kreativ-Viertels Tianzifang. Die Gebäude des Tianzifang sind im traditionellen Shikumen-Stil gebaut und wurden im Rahmen der Vorbereitungen zur Expo 2010 restauriert, wodurch das historische Antlitz des Viertels und die Atmosphäre des alten Shanghai bewahrt werden konnten. In dem Viertel, das schon seit den 1930ern zum Kreativ-Viertel der Stadt avancierte, in dem sich zahlreiche Künstler mit ihren Galerien und Ateliers niederließen, wohnen auch heute noch Familien in den alten Gebäuden. Dies verleiht dem Viertel seine besondere Atmosphäre und macht es für die jungen Shanghaier ebenso attraktiv wie für Besucher aus Nah und Fern.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wirtschaftsmetropole-shanghai:-visite-im-paris-des-ostens.6dae3953-8fd0-438a-ae80-5dd3b3d3a840.html





Schon seit über einem Jahr sind dort mehr Verkäufer als Künstler anzutreffen und die Fotographen haben Schwierigkeiten ein Foto ohne Fotographen drauf zu machen. Immer mehr Galerien und Ateliers weichen Cafés und Souvenirläden. Nicht falsch verstehen, es ist immer noch schön anzusehen, aber aufgrund der begrenzten Größe und den immer mehr strömenden Menschenmassen ist es jetzt schon kein Kreativ-Viertel mehr, sondern eine Touristenattraktion.



Google Maps Suche: Tianzifang, Taikang Road, Shanghai, China

Gestern Abend kam meine liebe Frau wieder nach Shanghai zurück und ich habe sie am Bahnhof abgeholt. Das bedurfte mal wieder einiger Vorbereitung, da meine chinesischen Sprachkenntnisse doch eher bescheiden sind. Also verlasse ich mich aufs Internet um einen Ausdruck für den Taxifahrer zu bekommen. Nach wenigen Minuten habe ich (bei wikipedia.org, maps.google.de und einer dritten Seite) drei verschiedene Schreibweisen gefunden. Ein chinesischer Kollege meinte, es wären alle drei korrekt und somit egal welche ich dem Taxifahrer unter die Nase halten werde. Ok, ich habe mich dann für die Schreibweise von Google Maps entschieden und selbige ausgedruckt. Abends dann im Taxi halte ich meinen Ausdruck dem Taxifahrer hin. Der lächelt, nickt und spricht zwei Sätze von denen ich nur Bahnhof verstehe (im übertragenen Sinn). Ich lächle, nicke und deute mit dem Zeigefinger auf meinen Zettel. Jetzt höre ich doch ein Hongqiao über seine Lippen kommen, aber das ist erst die halbe Miete, denn es gibt ja auch einen Hongqiao Airport. Promt macht er auch ein „schhhhhh…“ und imitiert mit seiner rechten ein abhebendes Flugzeug. Ich könnt …

Ist ja nicht das erste Mal, dasssich ein Taxifahrer selten dämlich anstellt. Das letzte Mal wollt ich zum PudongInternationl Airport (der größere der beiden Flughäfen in Shanghai). Hab ich auch gesagt, dem guten Mann, dass ich nach Pudong will. Außerdem gab ich dann noch ein Blatt Papier auf dem in Chinesisch stand „Pudong International Airport Terminal 2“. Hatte meine Frau für mich geschrieben, damit es keine Missverständnisse geben sollte. Jetzt raten sie mal wo er mich hingefahren hat. Richtig, zum Hongqiao Flughafen! Ich glaube da gibt es unter Taxifahren so ein „Running Gag“, wenn ein Ausländer zum Flughafen oder Bahnhof will, fahr ihn zum falschen.

Ich lächle und schüttle den Kopf. Hätte ich noch ein Foto von einem Zug ausdrucken sollen? Wenn da Hongqiao Bahnhof steht dann fahr mich doch bitte da hin! Mit „Huh-Huh“ und Dampflokomotiven-Geräuschen konnte ich ihm doch noch vermitteln, dass ich tatsächlich zum Bahnhof will.

Total verrückt! Heute ist ´ne Langnase in mein Taxi gestiegen, zeigt mir ´nen Zettel wo Hongqiao Bahnhof drauf steht und will dann zum Hongqiao Bahnhof. Was fällt denen als nächstes ein?

Endlich losgefahren. Unweit vom Ziel zeigt der Taxifahrer auf jedes Verkehrsschild von der HongqiaoRailway Station (chinesisch & englisch), nickt und lacht wie ein schlecht startendes Moped. Ich lächle (jetzt schon ein wenig gezwungen) und nicke um die Route zu bestätigen.
Wir fahren auf der Hochstraße und schon vom Weiten kann man den Bahnhof sehen. Ich zeige auf den Bahnhof und der Taxifahrer lacht und nickt. Dann vergleiche ich meinen Zettel mit der riesigen Leuchtschrift auf dem Bahnhof. Der Taxifahrer lacht und nickt. Die fünf Schriftzeichen sind exakt identisch. Der Taxifahrer lacht und nickt. Ich deute erneut auf meinen Zettel und dann auf den Bahnhof. Der Taxifahrer lacht und nickt…

http://www.schanghaiforum.com/t342f2-Taxifahren-als-Alternative.html

http://www.chinatravel.net/forum/Shanghai-Shanghai-Hongqiao-Railway-Station-Now-Open/4040.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Shanghai_Hongqiao_Railway_Station

Wer was zum Anziehen brauch und auf die qualitativen Katastrophen vom Fakemarkt keine Lust mehr hat, könnte sich hier mal umsehen:

Google Maps Suche: 5555 Jiasong Middle Road, Qingpu, Shanghai, China

Es lässt sich mit dem Outlet-Dorf Metzingen vergleichen. Die Geschäfte sind meist kleiner, aber dafür gibt es viel mehr (240). Die Hälfte der Läden sind aber Designer die ich nicht kenne, trage oder mir selbst nach 50% Discount immer noch zu teuer sind. Es sind aber auch fast alle großen Bekleidungs-/Sportmarken vertreten (Lacoste, Sisley, United Colors of Benetton, Esprit, Nine West, Miss Sixty, Adidas, Nike, Puma, Reebock, Columbia, the North Face, Jack Wolfskin, …). Es gibt da fast alles was Rang und Namen hat, auch Pelze kann man kaufen. Die kosten auch ganz ordentlich. Will gar nicht wissen wie viel man in der West Nanjing Road für so was abdrücken muss.



Mein persönlicher Favorit ist ja der Quicksilver-Store. Meine Frau fand glaub die Ecke mit den Schuhgeschäften am besten. Dort erstanden wir ein Paar High-Heel-Stiefel, das von 1588,- auf 318,-Yuan runter gesetzt war. Das ist doch mal ein Preis den man gewillt ist zu zahlen.
Ist jetzt nicht alles sooo reduziert, aber wenn man ein wenig sucht kann man schon einige Schnäppchen machen. Ich hatte auf jeden Fall beide Arme voll Einkaufstüten, obwohl wir eigentlich nix gebraucht haben. Ja, ne Handtasche war auch dabei.

http://shanghai.cultural-china.com/html/Shopping/Bazaar/200810/17-285.html

Von Montag bis Freitag gehe ich um 07:00 Uhr ins Büro, um 17:00 Uhr geht’s wieder nach Hause. Bei ungefähr der Hälfte des Arbeitstages machen wir Mittagspause. Mangels einer Kantine müssen wir uns selbst um unser Essen kümmern. Manchmal bringe ich mir ein bisschen Wurst und Brot mit, manchmal fahren wir in ein Restaurant und manchmal auch zum Jogi. Zum Jogi ist ja eigentlich auch ein Restaurant, aber nicht ganz so wie man das jetzt in Deutschland so verstehen würde. Nudelküche passt glaub besser. Der Jogi heißt eigentlich auch nicht Jogi. Aber er hatte mal ein WM T-Shirt an mit dem Aufdruck „Jogi´s Jungs“. Seit dem heißt er bei uns Jogi.
Wenn es nicht regnet oder windet sitzt man beim Jogi draußen, weil sowieso drinnen die gleiche Temperatur herrscht. Die meisten Gerichte bestehen in der Basis aus selbstgemachten Nudeln in einer Suppe. Fleisch und Gemüse sind dann das Salz in der Suppe. Gibt auch ordentlich Chili und Knoblauch da und wo sonst kann man in Shanghai für 8-14 Yuan zu Mittag essen?
Leberkäse gibt’s auch manchmal. Wir haben schon regelrechte Testreihen gefahren und sind der Meinung,dass der aus Qingdao der Beste ist, den man in China bekommen kann. Das liegt ja auch nur so 750km weg von hier. Sechs Kilo Leberkäse waren in einem Tag für nur 30Yuan Porto da. Wenn das mal nicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist?

Wenn man in Shanghai eine Fotokamera, Videokamera, ein Stativ oder sonst irgendein Zubehör für Kameras braucht dann gibt’s eigentlich nur eine Adresse:上海市卢湾区鲁班路300号

Google Maps Suche:Xing Guang Photographic Equipments

Es sind glaub fünf Stockwerke und auf jedem gibt’s bestimmt 20 Geschäfte. Ein wahres Eldorado für jeden Hobbyfotografen. Besonders die DSLR-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Es wird nicht viele Objektive geben die es hier nicht gibt. Auch für Profifotographen werden hier kaum noch Wünsche offen bleiben. Mannshohe Stative (im eingefahrenen Zustand) kann man hier finden, junger Vater, selbst einen schwenkbaren Kameraarm habe ich gesehen. Taschen, Rucksäcke, Schutzfolien, Batterien, Filter, Speicherkarten, alles was das Herz begehrt. Auch reparieren kann man seine Kamera hier lassen. Was in Deutschland aufgrund der hohen Stundenlöhne niemand mehr in Erwägung zieht ist hier ganz normales Tagesgeschäft.
Man kann hier auch ein bisschen handeln. So 10-20% gehen eigentlich immer. Das Preisniveau ist ein bisserl besser als in Deutschland im Internet.War noch besser, bevor der Euro so in die Knie gegangen ist. Danke Griechenland! Danke Italien! Bedenken sollte man auch, dass i.d.R. nur drei Monate Garantie üblich sind und nicht wie in Deutschland zwei Jahre.
Leider ist meine Kameraausrüstung schon gut aufgestellt und nach meiner letzten Anschaffung im Liying Hi-Fi Plaza habe ich meiner lieben Frau versprochen erst mal auf die Bremse zu treten.

Für meine neue Stereoanlage hab ich mir die letzten Wochen einige CDs geleistet. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf gute Aufnahmequalität und erst in zweiter Linie auf die Musik an sich. Warum?

Darum!

Leider sind viel zu viele CDs in schlechter Qualität aufgenommen, was den Spaß am Musik hören (speziell mit einer hochwertigen Anlage) ganz schön bremst. Dank hifi-forum.de bekam ich einen ersten Überblick was andere unter guter Aufnahmequalität verstehen. Bei meinem Kurzaufenthalt in Deutschland Ende November gab’s schon etwa 20 neue CDs und hier in China bin ich jetzt auch noch fündig geworden.

Vor kurzem habe ich beschlossen nicht mehr als 10 Euro für eine CD zu bezahlen, was ganz gut funktioniert, wenn man nicht unbedingt die Neuerscheinungen kaufen will. Letztes Wochenende im neueröffneten MediamarktXujing Store um die Ecke bin ich aus allen Wolken gefallen…-Ne, ich muss noch ein wenig weiter ausholen:
In China CDs zu kaufen ist gar nicht so einfach. Ist ja in Deutschland auch schon rückläufig wegen MP3s-Downloads und so. Aber bei uns ist das wenigstens kostenpflichtig oder illegal. Auf Chinas beliebtester Suchmaschine Baidu.com gibt es einen Reiter mit dem man MP3s zum kostenlosen Download suchen kann (wenn auch meist in grausiger Qualität).



Somit ist kein Chinese mehr bereit auch nur einen Mao für Musik bezahlen. In größeren Copy-DVD-Läden stehtmeist eine kleine Auswahl an CDs, aber die gibt’s auch nicht gerade an jeder Ecke. CDs kosten dort so 10-20Yuan.

Wechselkurs

So,letztes Wochenende im neueröffneten Mediamarkt um die Ecke bin ich aus allen Wolken gefallen. Gibt’s doch tatsächlich auch ein Regal mit CDs und die sind fast so günstig wie im Copy-Laden. Hab mir zum Beispiel ein Referenz-3CD-Box von meinen LautsprecherherstellerHivi gekauft für schlappe 28 Yuan. In Deutschland hätte ich wohl das gleiche bezahlt, aber in Euro. Und im Mediamarkt ist das bestimmt keine Kopie. Nahezu jede CD ist hier ein HD-Remaster, 20-Bit oder sonst eine Masterversion. Kann mir gut vorstellen dass die Chinesen, die auch eine vernünftige Stereoanlage besitzen, die schlechten MP3s leid sind und so wie ich Jagd auf gute Aufnahmen machen.

Wie MP3 die Qualität der Musik zerstört hat.

mp3 – Grundkurs

Meine persönliche Einstellung zu MP3s: Alles unter 192 kBit/s ist eine Beleidung für meine Ohren und hat somit auf meiner Festplatte nichts verloren.

CD-Kopien hingegen sollten eigentlich kein Qualitätsverlust haben, wenn sie nicht den Umweg über das MP3-Format gegangen sind. Drum kaufte ich mir auch recht unbekümmert die Pink Floyd Discovery-Box (alle 14 Alben, 16 CDs, 2011 Remastert, 288 Yuan) im Copy-Laden. Die Verkäuferin versicherte mir auch mehrfach, dass es keine Copy ist. :-)

Ich bin seit zehn Tagen Strohwitwer, da meine Frau in Changsha ihre Eltern besucht. Ist ja nicht so schlimm. Bin ja eh die meiste Zeit in der Arbeit und abends kann ich ja dann ungestört auf mein neuen Anlage Musik hören.

Meine neue Anlage.

Nun kommt aber meine liebe Frau morgen wieder nach Hause und in der Wohnung sieht es aus,…
Ne, geht scho. Dennoch räume ich, als liebender Ehemann, mal ein bisschen auf und spüle mal den Haufen weg. Man man man. Ich bin ja mit 1,82m kein Riese, aber die durchschnittliche chinesische Hausfrau scheint doch ein klein wenig näher am Boden zu atmen. Die Küchenanrichte ist auf diesen Umstand ausgerichtet.
Wenn man zu klein ist kann man sich ´ne Kiste holen zum draufstellen. Wenn du zu groß bist musst du dich bücken. Aufrecht stehend reichen meine Fingerspitzen noch nicht mal zu zur Anrichte runter. Um sie ins Spülbecken zu tauchen muss ich einen ganz schönen Rundrücken machen und mein Rücken ist ja schon rund. Man ist das Scheiße. Hausarbeit macht ja so schon keinen Spaß und wenn man davon Rückenschmerzen bekommt dann schon dreimal nicht.

Wie schon erwähnt lebe und arbeite ich in Shanghai, der größten Stadt in Chinas. Wie groß die Stadt ist, wird einem erst nach und nach bewusst. In Shanghai leben (laut einer Volkszählung von Anfang 2010) 23 Millionen Menschen. Das ist eine unvorstellbare Zahl. Versuchen wir es trotzdem Mal: Das ist in etwa 6,7 Mal Berlin (auch 7,1 Mal die Fläche). Gut kann man sich auch nicht so gut vorstellen. 23 Millionen Menschen leben in den 58 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Bremen, Dresden, Leipzig, Hannover, Nürnberg, Duisburg, Bochum, Wuppertal, Bonn, Bielefeld, Mannheim, Karlsruhe, Münster, Wiesbaden, Augsburg, Aachen, Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Braunschweig, Chemnitz, Kiel, Krefeld, Halle (Saale), Magdeburg, Freiburg im Breisgau, Oberhausen, Lübeck, Erfurt, Rostock, Mainz, Kassel, Hagen, Hamm, Saarbrücken, Mülheim an der Ruhr, Herne, Ludwigshafen am Rhein, Osnabrück, Oldenburg, Leverkusen, Solingen, Potsdam, Neuss, Heidelberg, Paderborn, Darmstadt, Regensburg, Würzburg und Ingolstadt) zusammen genommen. Oder Shanghai hat so viele Einwohner wie Österreich, Schweiz, Albanien und der Kongo zusammen. (Zahlen von wikipedia.org)

Shanghai hat:
-Den größten Hafen der Welt
-Das längste und eines der am schnellsten wachsenden U-Bahn-Systeme der Welt.
-Das dritthöchste Gebäude der Welt. Das Shanghai World Finacial Center,mit der höchsten Aussichtsplattform, dem höchsten Hotel und der höchsten Bar der Welt
-Den größten Skatepark der Welt, der Jingwan Skatepark.
-Die erste und einzige kommerzielle Transrapidstrecke.
-Die Hangzhou Wan Daqiao, mit einer Länge von 36 km ist sie die zweitlängste Überseebrücke der Welt.
-Wahrscheinlich die meisten Wolkenkratzer der Welt. Müsste nur mal jemand zählen.
-Und vieles mehr…

Was mir an Shanghai gefällt:
-Shopping. Man findet hier alles was man sich nur vorstellen kann (z.B. JBL Everest, Gumpert Apollo Sport, Leica S2-P, Patek Philippe Annual, ein Paar Christian Louboutin, Weißwürste oder Leberkäse).
-Restaurants und Bars lassen keinen Wusch offen.
-Dienstleitungen günstiger als in Deutschland (Friseur, Massage, Schneider,…).
-Man kann noch günstig Einkaufen und Essen gehen, wenn man bisschen sucht.
-Auch als Langnase kann man sich relativ problemlos durchschlagen. Mittlerweile können doch ein paar Leute englisch.

Was mir nicht so gefällt:
-Der Verkehr. Zu voll, zu viel, zu gefährlich, zu laut, zu schmutzig. Verkehrsregeln werden von nahezu allen Chinesen eher als Empfehlungen verstanden, nach denen man sich (wenn überhaupt) nur richtet, wenn ein Ordnungshüter in Sichtweite ist. Immer nach dem Prinzip „Ich zuerst.“
-U-Bahn ist zu voll, mal zu heiß, mal zu kalt, zu windig (ja man könnte teilweise meinen Front- und Heckscheibe ist geöffnet) und fährt nachts nicht. Außerdem könnte man manchmal meinen die Bremse funktioniert digital.
-Luftverschmutzung undUmweltverschmutzung.
-Energieverschwendung durch das komplette fehlen von Isolation sowie dem Verständnis dafür. Fenster nur einfach verglast, wäre aber auch egal wenn sie dreifach verglast wären, da bei den Nahezu überall eingesetzten Schiebefenstern nicht selten ein 5mm breiter Spalt zwischen den Rahmen klafft. Auch die Wände bleiben befreit von Isolationsaufgaben, sei´s Temperatur oder Schall.
-Zu viele 洋鬼子(ausländischer Teufel). Ja ich weiß, bin selbst einer.

Viele schöne Bilder von Shanghai gibt es hier.

Also erst mal ein paar grundlegende Informationen zu meiner aktuellen Situation:
- Ich arbeite seit zwei Monaten in Shanghai für eine deutsche Firma in deren Servicebüro
- War vorher schon in Shanghai arbeiten. Erste Anreise November 2005. Alles zusammen war ich bestimmt 2,5 Jahre im Reich der Mitte.
- Habe auch meine Frau hier kennen gelernt (2006). Dieses Jahr haben wir geheiratet.
- Ich bin 33 Jahre alt und in China bin ich ein Analphabet.

Ein ehemaliger Kollege hat auf meine letzte Email geantwortet ich könnte ja einen Blog anfangen, wegen meiner Sprachgewandtheit und so. Naja, das war wohl ein wenig geschmeichelt, aber ich versuche es mal.

Damit der Blog in die Gänge kommt schalte ich gleich mal den Klugscheißermodus an und erzähle auch ein paar Sachen, die ich glaube über Shanghai zu wissen bzw. irgendwo gelesen habe und ein bisschen zusammenfassen möchte.

Viel Spaß beim Lesen.